Mauerweglauf in Berlin

Joey Kelly erfolgreich beim Mauerweglauf in Berlin

Es gibt wohl kaum einen anderen Ultra-Marathon mit einem so engem Bezug zur jungen deutschen Geschichte, wie den „100 Meilen Mauerweglauf“, denn gelaufen wird entlang der früheren innerdeutschen
Grenze, 100 Meilen – 161 Kilometer am Stück – rund um das westliche Berlin. Wo früher eine Mauer stand, waren am vergangenen Wochenende 350 Läufer/innen aus aller Welt unterwegs. Ein sportliches
Zeichen der Erinnerung an die Teilung Berlins und die Opfer, die zwischen 1961 und 1989 in dem Todesstreifen ihr Leben ließen.
Joey Kelly nahm das erste Mal an diesem Wettkampf teil: „Es ist ein hoch emotionaler Lauf, da man von Anfang bis Ende an unzähligen Gedenksteinen von Maueropfern vorbeiläuft. Und es wird einem wieder
sofort bewußt, daß es erst ein Vierteljahrhundert her ist, daß sich alle Deutschen wieder gemeinsam frei und in einer Demokratie bewegen können.“
Der Ultra-Lauf mit knapp 4 Marathons ohne Pause ist auf ein Zeitlimit von 30 Stunden begrenzt. Die Strecke führt größtenteils über Rad- und Wanderwege, die Strecke gilt als flach und ohne große Hindernisse.
Das einzige Problem an diesem Wochenende aber war für die Läufer der wolkenlose Berliner Himmel mit bis zu 27 Grad Celsius.
Auch Joey Kelly hatte damit zu kämpfen: „Kurz vor Mitternacht hatte ich einen körperlichen Einbruch. Mein Magen nahm nichts mehr auf – alles was ich noch drin hatte, landete auf dem Asphalt.“ Die Folge: Der Ausdauersportler war komplett dehydriert, konnte aber nach einer einstündigen Pause den Lauf fortsetzen.
Mit einer Zeit von 27 Stunden und 27 Minuten überquerte Joey Kelly die Ziellinie im Berliner Jahn-Stadion: „Ich bin völlig begeistert von dem Mauerlauf, vielen Dank an die Organisatoren und die unzähligen
freiwilligen Helfer an der Strecke, die das möglich gemacht haben.“